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Tour 2012 – die „1057 Kilometer Tour“

Eine Rundreise durch's Allgäu

2012 sollte eine besondere Tour werden und als Allgäu-Fans – bezüglich der Menschen und der herrlichen Landschaft war auch unser Ziel sehr schnell definiert.

Wir, das sind 7 Schlepperfreunde aus Rheinfelden (Baden), machten uns bereits zum 9. Mal auf den Weg um gemeinsam mit unseren Oldtimertraktoren in den Urlaub zu fahren. Dies ist wohl für nicht schlepperbegeisterte Menschen nur schwer nachzuvollziehen. Für uns waren es wieder herrliche Erlebnisse, welche wir auf unserer Tour erfahren durften.
Am 2. August starteten wir von Rheinfelden aus nach Wittenhofen am Bodensee. Eine Strecke durch die Schweiz, die wir schon mehrere Male gefahren sind. 183 Kilometer, die keinen Meter langweilig waren und vom traditionellen, reichhaltigen Frühstückbuffet unserer Elisabeth aufgewertet wurde. Elisabeth war es auch, die uns sicher auf der ganzen Tour an unsere Ziele geführt hat.

Am nächsten Morgen fuhren wir in nordöstlicher Richtung über Wolpertwende und Kißlegg nach Legau ins Allgäu. Am Ortseingang wurden wir von der uns bekannten Familie Schrenk mit bayerischer Fahne, Brezeln und Süßmost empfangen. Die im Städtchen Legau ansässige Firma Rapunzel ist den Freunden von Biokost ein Begriff. Durch Vermittlung von Dieter Schrenk konnten wir den Betrieb besichtigen. Schrenk war es auch, der uns am nächsten Tag die Einfahrt in das Bauernhofmuseum Illerbeuren ermöglichte. Es war schon etwas Besonderes, mit unseren Oldtimern durch das wunderschöne Museumsdorf, bestaunt von bewundernden Blicken anderer Besucher, fahren zu dürfen. Durch die kompetente Führung durch die einzelnen Gebäude gewannen wir interessante und wertvolle Einblicke in die Arbeits- und Lebensweisen vergangener Epochen. Viele von den Geräten und Einrichtungen lösten bei der Gruppe Erinnerungen und Wiedererkennen aus.

Schon von weitem sahen wir die imposante Wallfahrtskirche „Maria Steinbach“. Das spätbarocke Gotteshaus bot unsrem Auge im Inneren eine Vielzahl von kunsthistorischen Kostbarkeiten und im Äußeren einen atemberaubenden Blick über den Illerwinkel.

Bei einem der größten Milcherzeugerbetriebe des Allgäus bot den Fans von Landwirtschaft und Technik viel Staunenswertes: Hier werden jeden Tag 1000 Kühe gemolken und 25.000 Liter Milch produziert. Herr Endress, der Inhaber, führte uns durch den hochmodernen Betrieb mit eigener Biogasanlage. Ein deutlicher Kontrast zur Landwirtschaft, wie wir sie von früher kannten.

Ein Besuch bei der beeindruckenden Oldie-Privatsammlung „Brunner“ und das anschließende Grillfest auf dem Schrenkschen Hof beschlossen diesen erlebnisreichen Tag. Der Sonntag war mit einer Rundfahrt durch das Eglofstal, ein weiteres Highlight unseres Aufenthalts in Kimratshofen gekrönt. Am 6. August verließen wir Kimratshofen um unser Ziel, Brunnen am Forggensee, zu erreichen. Vorbei an Füssen und dem Schloss Neuschwanstein, erreichten wir unser Quartier im Gasthaus „Seeklause“. Der Abend wurde musikalisch bereichert durch unseren Freund Willi Kempf und seiner Tochter Illona, die wir bei einer vorangegangenen Tour kennen lernen durften. Zwei Vollblutmusiker mit Akkordeon und Gitarre, die wir sicher nicht das letzte Mal getroffen haben.

Schweren Herzens verließen wir bei Postkartenwetter das Gebiet der Königsschlösser, um in westlicher Richtung nach Rot an der Rot zu fahren. Ein schöner Ort in Oberschwaben an der Mühlenstraße. Das historische Stadtbild mit der imposanten Klosteranlage, lädt zum Verweilen ein. Es sei denn, man hat schon das nächste Ziel vor Augen.

Und dies war das Örtchen Liptingen auf der Hegaualb im Landkreis Tuttlingen, wo wir bereits von den Wirtsleuten des Landgasthauses „Zur Sonne“ erwartet wurden. Die Söhne vom Sonnenwirt sind begeisterte Oldi Fans. Allerdings von alten Autos, was jedoch die Fachgespräche über Restaurierung und Wiederherstellung nicht beeinflusste.

Am vorletzten Tag unserer Tour besichtigten wir die im Jahre 2008 wieder in Betrieb genommene Linnachtalsperre, Nähe Furtwangen im Schwarzwald. Sie ist die einzige in Deutschland erbaute Gewölbereihenstaumauer aus dem Jahre 1925. Heute kann das kleine Kraftwerk 1,2 Millionen Kilowattstunden ins Netz einspeisen. Nach einem Abstecher zum Unterfällengrundhof, der Außenkulisse zur TV- Serie „Die Fallers“, und nach der Durchfahrt des Simonswälder Tales, erreichten wir im Raum Elzach unsere letzte Übernachtungsmöglichkeit.

Am folgenden Tag wurden unsere Traktoren noch einmal so richtig gefordert. Zahlreiche Berg- und Talfahrten, auf über 1100 Höhenmeter, ließen die Motortemperaturen in Höhen steigen, welche sonst kaum erreicht werden.

Über St. Peter, das Münstertal und das Kleine-Wiesental erreichten wir müde, aber voller schöner Erinnerungen unser Zuhause.

Trotz den vielen Eindrücken und Erlebnissen dieser Tage, so war der letzte Abschnitt doch geprägt von der Freude, wieder Zuhause im eigenen Bett ruhen zu können. Und wir sind dankbar darüber, dass wir keinerlei technische Probleme mit unseren „Oldies“ hatten.

Nächstes Jahr wird die Jubiläumstour (10 Jahre) stattfinden, auf die sich schon heute alle Teilnehmer freuen.  

Tourdaten:

Zeitraum:            02. bis 10. August 2012

Strecke:              ca. 1057 km

Teilnehmer:       Elisabeth Mattes (Hanomag R 19)

                         Bernd Mattes (Deutz 6005 A)

                         Bernd Senger (Lanz D 2016)

                         Edmund Büllmann (Fahr D 45 L)

                         Benny Kaiser (Lanz D 2016)

                         Otto Müller (Güldner G35)

                         Peter Bartels (Lanz D 2016)

Bilder:

Tourbericht: Peter Bartels & Bernd Mattes

Bilder: Peter Bartels & Bernd Mattes