Schlepperfreunde Wiesental-Dinkelberg - Oldtimer, Traktoren, Bulldogs, Lanz, Schlepper im Wiesental

Tour 2007 – die „Klostertour“

Eine Rundreise zum Bodensee und nach Bayern

Mittlerweile Tradition ist es geworden, neben den Besuchen von diversen Schleppertreffen in der Region, einmal im Jahr auf große Fahrt zu gehen. Bereits zum 5. Mal haben sich wieder Schlepperfreunde zusammengefunden um gemeinsam mit ihren liebevoll restaurierten Schlepper die bereits 50 Jahre und mehr auf dem „Buckel“ haben auf eine größere Tour zu gehen. Durch die Einladung von Pater Tobias vom Benediktiner-Kloster St. Ottilien in Bayern, war das Ziel klar und eine vielversprechende Streckenführung konnte geplant werden.
Wer schon einmal eine größere Schleppertour geplant hat, weiß wie viel Arbeit notwendig ist um möglichst viel auf verkehrsarmen Straßen unterwegs zu sein. Ebenso galt es einen zeitlichen Rahmen abzustecken, der auch Möglichkeiten für Besichtigungen und Raum für gesellige Stunden beinhaltete. Hier gilt unserer besonderer Dank unserem Schlepperfreund Bernd Senger der neben der Familie Mattes maßgeblich an der Planung beteiligt war, jedoch aufgrund eines kurzfristigen OP-Termins nicht an der Tour teilnehmen konnte.
Von Fernweh gepackt, sind wir dann am 25. August 2007 von Rheinfelden aus in Richtung Bodensee losgefahren. War der Start auch Routine, so begleiteten die Teilnehmer doch immer wieder Fragen bezüglich der Zuverlässigkeit der Schlepper, dem Wetter und dem Einhalten der zeitlichen Routenplanung. Waren doch bereits an den jeweiligen Etappenzielen die Zimmer reserviert und das Tourende durch die Urlaubsplanung festgeschrieben. Routine war auch die erste Etappe von Rheinfelden zum Bodensee, die bereits 2005 gefahren wurde. Traditionell wurden wir unterwegs von Elisabeth und Bernd Mattes mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt, die weit über ein normales Vesper hinaus gingen. Dass in der Schweiz alte Schlepper und Schlepperfreunde herzlich willkommen sind erfuhren wir durch den zum Teil euphorischen Beifall für unser Hobby. Routine war auch die Überquerung des Bodensees mit der Fähre von Konstanz nach Meersburg. Nach der Übernachtung in Ostrach erreichten wir am 2. Tag unser Ziel das Kloster St. Ottilien. Dort wurden wir herzlich von Pater Tobias begrüßt. Ein äußerst deftiges Abendessen rundete den Tag ab und wir freuten uns auf unser Bett. Der folgende Tag war für eine umfangreiche Klosterbesichtigung und einen Ausflug nach München reserviert.
Mit etwas Wehmut beim Verlassen der herrlichen Klosteranlage setzten wir unsere Tour am 4. Tag unserer Reise fort. Kloster Andechs am schönen Ammersee gelegen, war unser nächstes Ziel. Dort hatten wir uns für eine Brauereibesichtigung angemeldet, welche uns einen Einblick in die weltbekannte Klosterbrauerei gewährte. Nach dem Mittagessen umrundeten wir den Ammersee um eine weitere Übernachtungsstätte in Bad Wörrishofen, das Hotel Blaumoser anzusteuern. Der Besitzer, ein ehemaliger Rheinfelder erwartete uns mit einem opulenten Abendessen mit musikalischer Begleitung. Bei strömendem Regen der allerdings bald nachgelassen hat, verabschiedeten wir uns am folgenden Tag von der Familie Blaumoser.
Unser nächstes Etappenziel, Wolfegg, erreichten wir nach ca. 90 km. Leider nicht ohne mehrere Zwischenhalte aufgrund von verstopftem Kraftstofffilter an Bernds Hanomag R 450. Der „Dieselteufel“ hatte wieder zugeschlagen! Dieses Problem sollte uns für den Rest unserer Tour begleiten. Immer wieder wurde der Vorfilter von flockigem Material zugesetzt. Mehrere Werkstattaufenthalte und unzählige Ratschläge von „alten Hasen“ schafften leider keine Abhilfe. Die Frage, ob die Ursache ein schlechter Kraftstoff oder eine Ablösungen der Tankbeschichtung war konnten wir unterwegs nicht klären. Wir mussten uns damit abfinden immer wieder nach ca. 20 bis 30 km den Vorfilter auszubauen und zu reinigen. Dies erfolgte aufgrund der Häufigkeit mittlerweile in Rekordzeit.
In Wolfegg besuchten wir das Oldtimer Paradies von Fritz B. Busch. Dort konnten wir nicht nur schön restaurierte Autos der „Schönen und Reichen“ besichtigen, es gab auch eine Abteilung mit alten Traktoren die bei Fritz B. Busch in Pension gegangen sind.
In gewohnt freundlicher Art wurden wir am Abend desselben Tages im Gashaus zum Adler in Krumbach begrüßt. Auch hier wurden wir und unsere Schlepper von Schlepperinteressierten umringt und mit Fragen schier „durchlöchert“.
Die letzte Etappe führte uns vorbei am Bahnhof der „Sauschwänzlebahn“ in Blumberg nach Bonndorf, wo wir zum Mittagessen im historischem Gasthof Scheffellinde einkehrten. Schon Viktor von Scheffel genoss dort die Gastlichkeit und hatte der Überlieferung nach auch eine Liebschaft mit der Tochter der damaligen Wirtsleute. Über Rothaus, St. Blasien, Todtmoos und Nordschwaben erreichten wir gegen Abend unser Zuhause. Zufrieden und dankbar für diese schöne Tour stellten wir unsere Schlepper in die Garagen. Der eine oder andere Schlepperfreund wir sich sicher mit einem streicheln der Kotflügel bei seinem Schlepper bedankt haben.
Es war eine sehr erlebnisreiche Reise mit vielen schönen Momenten, Begegnungen mit netten Menschen und selbstbewussten Allgäuer Kühen. Die kulturellen Teile, die Besichtigungen von historischen Gebäuden und Museen sowie der schöne Tagesausflug nach München sorgten für eine abwechslungsreiche Tour. Ebenso die herrlichen Landschaften und interessanten Etappenziele welche die ca. 800 km lange Tour zu einem unvergessenen Erlebnis machten. Auch die sehr gute Kameradschaft unter den Teilnehmern hat wesentlich zum Erfolg beigetragen. Diese wurde nicht nur deutlich, wenn technische Hilfeleistung gefragt war, wenn zum Beispiel wieder einmal der „Dieselteufel“ zugeschlagen hat, sondern auch bei den abendlichen geselligen Runden.
Zuhause angekommen, trafen wir uns zum traditionellen Abschlussessen. Hier wurden bereits die ersten Pläne für eine Tour 2008 geschmiedet. Ein Ausflug nach Südtirol, in den Odenwald oder in den Nordschwarzwald soll für 2008 geplant werden.
Eines war allen Teilnehmern aber klar: Die nächste Tour kommt bestimmt!